Mittwoch, 8. Juni 2011

Tag 12: Bei Sturm zu den Lofoten

Gefahrene km: 208
Wetter: bewölkt 13 Grad kein Regen, auf der Fähre: starker Seegang


N Abend allerseits :-)

Was für ein aufregender Tag!
Ich hab in der Hütte echt gut geschlafen und war dann sehr ausgeruht und fast garnicht sauer das es immer nich regnete. Zum Glück aber nicht sehr stark.
Ausserdem hatte ich gute Laune weil alle meine Klamotten wieder sauber und trocken waren.
Dann ging es ans bepacken des Moppeds.
Da machte ich eine. Echt dummen Fehler weil ich das Mopped direkt vor dem Hütteneingang wieder belud. Ich hab ganz übersehen das ich da garnicht wenden konnte und so das schwer beladene Ding rückwärts ganz langsam einen Abhang runterschieben musste. Einmal wäre mir fast die ganze Fuhre umgestürzt aber ich hatte Glück.
Dann konnte es losgehen knapp 4 km bis zur Fähre. Da warteten schon die Leute aus Bielefeld und noch ein anderes Pärchen was ich aus Alta noch kannte.
Ausserdem warteten noch welche aus München und aus Düren.
Also halb Deutschland war da...
Dann ging es auf die Fähre. Ich durfte als erster drauf.
Ein Typ von der Fähre half mir mein Mopped zu verzurren. Toller Service... Das kenne ich auch anders. Auf der Schottlandfähre hab ichn Verzurrgurt in die Hand gedrückt bekommen. Das war's da....
Aber hier war's besser... Ich wurde aber Stutzig als der Typ schon den 4ten Gurt anbrachte. Auf meine Frage ob das denn nicht zuviel des Guten sei meinte er nur:"oh no.. We will become very Heavy seas!"
Oohjee...very auch noch...
Na jetzt kann man nix mehr machen da muss ich jetzt durch.
10 Minuten nach dem Ablegen merkte man garnicht soviel. Eine lange Dünung aber sonst war nicht soooviel zu merken.
Ich dachte schon was für ein Süßwassermatrose...
Ja und dann verliessen wir den Fjord.....
Was dann folgte würde ich mal 2Stunden Achterbahnfahrt nennen. Die Fähre tauchte tief in die Wellen ein. Richtig viel Wasser ging über den Bug.
Gut dachte ich... Gehste unter Deck einen Kaffee trinken. Es war höllisch schwer überhaupt die Treppe runterzugehen.
Unter Deck konnte man durch ein großes Fenster nach vorne raus sehen. Der Horizont war mal ganz oben mal ganz unten mal war er ganz weg.
Ne da wollte ich nicht bleiben das war ja noch heftiger als draussen.
Also ging ich wieder nach draussen und schaute schonmal wo die Rettungsflösse sind.
Dann drehte das Schiff ein und die Wellen kamen seitlich.
Zu dem Zeitpunkt hätte ich ne ganze Familienpizza (hi Kai! :-) ) darauf gewettet das das Mopped nicht mehr auf seinen Rädern steht. Die Fähre hat bestimmt 5 richtig harte Schläge durch Wellen abbekommen selbst die Wohnmobilfahrer machten sich Sorgen.
Die gute Nachricht: Ich wurde nicht sehkrank (obwohl ich es schonmal fertiggebracht habe das mir bei einer Raddampferfahrt auf dem Vierwaldstätter See schummrig wurde). Aber hier? Nix! Ich hab mich zwar nach ner Zeit auf den Boden setzen müssen aber das war nur weil es zu anstregend war sich bei dem Seegang auf den Beinen zu halten.
Nach knapp 2Stunden haben wir es dann überraschenderweise überstanden. Einige haben ganz fleissig die Wale gefüttert (die sollen hier auch rumlungern).
Dann war ich also auf den Lofoten. Das soll ein Highlight meiner Reise sein und man kann auch die Schönheit der Inseln hier erahnen. Leider nur erahnen weil die Wolken hier sehr tief hängen und man nicht alles gut sehen kann.
Aber immerhin kein Regen heute.
Dafür ne Menge getarnter Soldaten die an einem Teil der Küste mobile Flugabwehrstellungen einrichteten (ich glaub Patriots).
Das war teilweise soviel das ich schon befürchtete in ein Sperrgebiet gefahren zu sein. Aber war wohl nicht.
Die Karte die ich hier von dem Gebiet habe scheint auch etwas ungenau zu sein. Teilweise sind da Straßen als Landstraßen deklariert die man auch getrost als schlechten Feldweg bezeichnen kann. Zweimal hab ich mir richtig Sorgen gemacht ob ich überhaupt weiter fahren könnte. Ein Wohnmobil oder ein normaler PKW wäre da nie durchgekommen.
Und einmal hab ich eine Herde von Schafen bestimmt 5km vor mir hergetrieben es war für die einfach kein Platz zum ausweichen.

Soo mal sehen wie weit ich es morgen schaffe. Die nächsten 2 Tage sollen vom Wetter her Klasse werden. Na mal sehen...
ich wollte ja mindestens 2 Tage auf den Lofoten bleiben...





Tschööö

—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

Position:Fv232,,Norwegen

4 Kommentare:

  1. Moin Chrissiiiii,

    ja, auf dem Foto kann man ja den extremen Seegang, den du Süßwassermatrose hier beschreibst super sehen :D

    Ich wünsch dir trotzdem weiterhin viel Spaß und schreib ordentlich weiter - wir sind bei dir! ;)

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  2. Michiiii Schätzeken .. :-)
    Das Bild hab ich ja auch noch im Fjord aufgenommen. Hatte ich ja geschrieben das da nichts los war.
    Ca10 Minuten später konnte ich weder Kamera noch IPhone in die Hand nehmen weil ich mit der linken meinen Helm festgehalten hab und mit der rechten mich irgendwo festgekrallt hab.

    Viele Grüße
    Christian

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  3. Wow! Das mit dem Seegang dort oben kenne ich noch von meiner Hurtigrutenreise und ich weiß, wie anstrengend das ist. Gut, dass sie die Maschine für dich verzurrt haben. Um sie so richtig seefest zu kriegen, braucht man sicher einige Erfahrung. Ich hatte bisher immer Glück, so richtig heftigen Seegang hatte ich auf der Fähre noch nie. Und wie gut, dass du nicht seekrank geworden bist, das kann einem echt den Tag vermiesen...

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    1. Ja ich war auch sehr froh das das Mopped ordentlich festgemacht wurde. Ich bin mir sehr sicher das es sonst wie ne Flipperkugel im Bauch der Fähre hin und her geflogen wäre.
      Na mit dem Seekrank da bin ich echt froh das das nicht mehr ist. Auf der Hinfahrt zu den Färöer 2012 kam ich ja wieder in schwere See aber ich hab da anscheinend keine Probleme mehr mit.

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