Sonntag, 5. Juni 2011

2ter Teil Tag 9: Durch den Sturm zum Nordkap

Gefahrene km: 372
Wetter: am Nordkap 5-8Grad, bewölkt, stürmisch

Heute hab ich also das Nordkap erreicht... Aber schön der Reihe nach....
Nachdem ich im Hotel äußerst gut und leider auch sehr teuer übernachtet hab, hab ich beim Hotelfrühstück ordentlich reingehauen um die Kosten wenigstens etwas wieder reinzuholen.
Um kurz vor 9 bin ich dann in vollster Montur losgefahren ( es sah wieder nach Regen aus)... vollste Montur bedeutet:
- kurze Unterwäsche
- lange Unterwäsche
- langes T-Shirt
- Sweatshirt
- Motorradkombi mit Winterfutter
- Regenkombi
- Reusch Sturmweste ( die ist Gold wert)
- warme Sturmhaube
- 2paar Socken
- Held Freezer Winterhandschuhe
- Überzieh Regenschutz für die Stiefel
- Stiefel
- Helm

Damit friert man garantiert nicht mehr, ist allerdings auch in der Bewegungsfreiheit recht eingeschränkt.
Aber nach gestern wollte ich auf dem Mopped nicht mehr frieren.
Es erwies sich auch als Richtig das ich gestern nicht weitergefahren bin, am Nordkap ist es derzeit sehr stürmisch. Das Zelt hätte ich da alleine nie aufbauen können.
Heute war es wieder sehr stürmisch allerdings heute so gut wie kein Regen, das macht das Ganze doch viel angenehmer.
Die letzten 150km zum Nordkap sind wirklich sehr schön zu fahren. Lange Strecken an der Küste entlang. Hohe Felsen türmen sich links auf, man erkennt schön geologische Formationen, gefaltete Schichten, einfach klasse.
Man muss aber auch immer ein und n halbes Auge auf die Straße richten weil auch hier lungern diese Rentiere rum und stellen sich mal gerne auf die Straße.
In einem Dorf standen riesige Gestelle auf denen wohl Fisch getrocknet wurde. Ob es wirklich Fisch war kann ich garnicht mal so genau sagen. Es sah komisch aus... Naja ...
Je näher ich dem Kap kam umso stürmischer wurde es. Auf den Geraden musste ich zum Ausgleich schon eine ordentliche Schräglage hinlegen. Immer ein erfrischendes Gefühl wenn der Wind dann mal kurz weg ist...
Mit dem iPhone hab ich heute nur das Foto unten gemacht. Ansonsten hab ich nur mit der anderen Kamera fotografiert. Ich wollte die Handschuhe heute nicht ausziehen zum einen weil es echt kalt war und zum anderen war der Sturm so stark das ich Angst hatte das mir die Handschuhe einfach wegwehen.
Zum Nordkap hin muss man auch 2 etwas längere Tunnel durchfahren. Einmal 4 und einmal 7 km lang. Eigentlich wirken die mehr wie Höhlen es tropft überall und die Wände... das ist lange Zeit nur der blanke Fels...
Am Nordkap angekommen standen da etwa 30 Wohnmobile, 10 Moppeds und ein paar Reisebusse.
Da es aber so stürmte war der Platz an der Kugel recht leer. Leider durfte ich da nicht mit dem Mopped hinfahren. Hätte es gerne vor der Kugel fotografiert.
Ich hab da 2 Jungs aus Viersen getroffen einer hat mich dann vor der Kugel fotografiert.
Die beiden sind mit einen Wohnmobil unterwegs und haben ungefähr den gleichen Weg. Die sehe ich bestimmt noch öfter.
Mit einem netten älteren Ehepaar aus Soest die mich überholt haben (Frechheit :-) ) hab ich mich auch gut unterhalten. Endlich mal etwas längere Kommunikation mit jemanden...
Nachdem die Fotos gemacht wurden ging es dann an den Rückweg nach Alta.
Ein paar Kilometer unterhalb des Kaps hab ich dann einen Radfahrer im Graben liegen sehen. Es hat ihn wohl von der Straße geweht. Auf Nachfrage versicherte er das er keine Hilfe bräuchte. Da war ich sehr froh drum weil ich ehrlicherweise keine Ahnung hatte wie ich das Mopped hätte abstellen sollen das es sicher vor dem Wind steht.
Gegen 18 Uhr bin ich dann sehr geschafft in Alta auf einem Campingplatz angekommen. Hier sind noch einige Deutsche die ungefähr den selben Weg haben. Ich denke ab jetzt wird es besser was Gesellschaft angeht.

Wegen der Frage von Simone aus dem Gästebuch.
Der Weg zum Nordkap hat sich sehr gelohnt. Auch gerade deshalb weil er durch das Wetter nicht so einfach zu fahren war. Ich hab schon das Gefühl was besonderes geleistet zu haben. Ich hoffe das hört sich jetzt nicht zu hochtrabend an.
Ich kann jedem der mit dem Mopped nach Norwegen fährt nur empfehlen das Kap zu besuchen. Die Landschaft ist genial. Mir gefällt die Hochebene knapp hinter Alta supergut. Mit den Eis und Schneezungen und den Flüsschen und Bächen auf dem kleine Eisschollen schwimmen das wirkte auf mich als Großstädter schon sehr intensiv.
Und durch diese Hochebene führt diese Straße mit den vielen laaaangen Graden.
Einfach toll....

Na mal sehen wie es morgen weitergeht...
Frisch aufgetankt ist schon...es kann direkt losgehen...

Viele Grüße

Christian




—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

Position:Alta, Norwegen

2 Kommentare:

  1. Gratulation Christian!!
    Ich freue mich das Du es geschafft hast.
    Bei uns dauert es noch 3 Wochen.
    Ich wünsche Dir weiterhin eine gute Fahrt

    Gruß Thorsten

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  2. Da schaut man über das lange Woend hier mal nicht vorbei und schon is der Kerl angekommen. Glückwunsch! Drücke die Daumen für schöneres Wetter in den nächsten Tagen/Wochen :)

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